Lovina.
Da wir nach unserem Ijen-Trip eh schon im Norden Balis waren, nahmen wir uns für zwei Nächte eine Unterkunft, um Lovina und die Umgebung zu erkunden. Unsere Unterkunft ließ uns erst einmal sprachlos: eine riesige Villa mit vier Schlafzimmern, Pool und Meerblick und das alles für nur 11 € pro Person und Nacht. Hier ließ es sich aushalten.
Mit unseren Rollern fuhren wir zum „Brahmavihara-Arama Tempel“, dem größten buddhistischen Tempel auf Bali. Hier begegneten wir zahlreichen Menschen, die im Gehen meditierten und zu meinem Bedauern musste ich feststellen, dass am Tag zuvor ein 10-tägiger Vipassana-Kurs begonnen hatte. Hätte ich das früher gewusst, hätte ich mich möglicherweise nochmal dem ganzen Leiden hingegeben. Der Tempel mit seinem schön angelegten Garten schien der perfekte Ort dafür zu sein (im Gegensatz zu meiner Erfahrung in Nepal).
Weiter ging die Fahrt zum „Aling-Aling Waterfall“. Hier machten wir eine Tour, bei der Wasserfall-Rutschen und Sprünge von 5, 10 und 15 Metern auf dem Programm standen. Die 15 m traute sich allerdings keiner mehr, da bereits der Sprung von 10 m leichte Verletzungen hinterließ, da das Wasser nicht tief genug war.
Nach unserem Aling-Aling-Abenteuer wartete schon die nächste Herausforderung auf uns: der Weg Richtung Süden zum „Handara Gate“, der laut Google Maps 1,5 Stunden dauern sollte. Leider bemerkte ich nicht, dass unsere Google-Maps-Tante die Route änderte und uns über den Berg anstatt daran vorbeiführen wollte. So waren wir anfangs noch voller Freude über die leeren Bergstraßen und den fantastischen Ausblick. Auch als wir von der asphaltierten Straße plötzlich auf eine Schotterstraße und anschließend auf einen matschigen Waldpfad mit lediglich einer Furche für den Roller geführt wurden, waren wir noch voller Abenteuerlust und motiviert. Die Route führte uns immer höher und höher und erst als wir auf 1.100 Höhenmetern waren, Lucas Roller bereits rauchte und ich nach dem vierten Anlauf wieder nicht über einen Felsen kam, sondern stattdessen mit Roller und Gepäck umfiel, gestanden wir uns ein, dass wir umkehren mussten.
Also fuhren wir den ganzen Weg zum „Aling-Aling Waterfall“ zurück und nahmen dieses Mal die richtige Straße, die uns gerade noch rechtzeitig vor Schließung zum „Handara Gate“ führte. Doch auch hier war unsere Reise noch nicht zu Ende, denn Luca, Torsten und ich wollten noch weiter nach Ubud, was weitere zwei Stunden auf dem Roller inklusive holpriger Abkürzungen dank unserer Google-Maps-Tante bedeutete. Völlig erschöpft und mit Blasen und Hornhaut an den Händen kamen wir schließlich nach fast acht Stunden auf dem Roller in Ubud an und schafften es kaum noch, die Augen offen zu halten, als wir unsere Pulled-Beef-Burger aßen.
Lustig war es aber auf alle Fälle!